1. Aalener Trommelnacht / 13 Bands klopfen mit Congas und Djembe in der Waldorfschule die Nacht zum T

Die Löwenjungen des Trommler-Gurus

Was klein anfängt, soll einmal zur Tradition in Aalen werden. Die 1. Aalener Trommelnacht legte mit abwechslungsreicher Musik und vor allem dem Duo ,,Die Löwenstarken Trommler" ein stabiles Fundament für dieses Vorhaben.

VON CLAUSPAUL MUNZ

AALEN • Wie bitte, ein neun- und ein zehnjähriger Junge sollen der Hauptakt sein? Was für ein Niveau hat denn dieses Konzert? Doch die beiden Kinder, die sich ,,Die Löwenstarken Trommler" nennen, entpuppen sich im Laufe ihres fast einstündigen Auftritts als absolute Trommelsensation. Mit rasanten Tempowechseln und anspruchsvollen Breaks reißen Amadou und Habib die über 200 Zuschauer zu spontanen Beifallsstürmen hin.

Amadou und Habib haben ihre Wurzeln in Westafrika und für ihren Gig in der Freien Waldorfschule Aalen einen weiten Weg zurückgelegt: Die Brüder kommen aus Biberach, haben einen schwäbischen Vater und eine Mutter von der Elfenbeinküste.

Dieser Mix schlägt sich auch textlich in ihren Stücken nieder. Mal singen sie zu ihren hochkarätigen Improvisationen Kinderlieder in der Heimatsprache der Mutter, mal geben sie auf schwäbisch zum Besten: "I schwätz wie miar der Schnabel gwachsa isch, i schwätz schwäbisch."

Musikalisch bearbeiten sie die Djemba mit komplizierten Rhythmen exzellent. Das Talent haben die "Löwenstarken" sicher vom Vater. Uhuru, Schwabe durch und durch, gilt in der Szene als der deutsche Trommel-Guru schlechthin. Habib hat schon als Drei-Jähriger komponiert. „I hab oifach mal trommelt." Seitdem sind sieben Jahre vergangen, gut 50 Auftritte haben Amadou und sein älterer Bruder bereits hinter sich.

Da konnten die anderen zwölf Percussionbands natürlich nicht mithalten. Doch hörenswert waren auch die Auftritte von „Ca va", „Sabanani" oder den vielen anderen Bands, die meist aus der Aalener Trommelschule "0ase" hervorgehen. Deren Gründerin Inga Rincke rief die 1. Aalener Trommelnacht ins Leben und hofft, dass der Schwung des Erfolges eine Neuauflage 2005 ermöglicht. Ganz sicher, falls wieder eine Band vom Kaliber der "Löwenstarken" auftreten sollte!

Artikel erschien in der Schwäpo, am 31. Juli 2004, Seite 19

zurück